„Exklusiv“ – dieser Begriff ruft viele Assoziationen hervor: edel, teuer, besonders, erlesen, wertvoll … Wenn er in Ausdrücken vorkommt wie „exklusiver Club“ oder „exklusiv für unsere Mitglieder“, suggeriert er den Angesprochenen: „Ihr gehört dazu!“ Er sagt aber genau das Gegenteil: „Ihr gehört nicht dazu!“, und mit „ihr“ sind in diesem Fall nicht die Angesprochenen gemeint. Wörtlich bedeutet „exklusiv“ nämlich „ausschließend“. Es kommt vom lateinischen „excludere“ (absondern): „ex“ bedeutet aus und „claudere“ schließen.
Das eigentliche Gegenteil von exklusiv ist aber inklusiv: alle werden mit einbezogen, egal worein. „Inklusion“ ist inzwischen der gängige Begriff für gleichberechtigte Teilhabe von behinderten und nichtbehinderten Menschen, „inklusiv“ das Adjektiv dazu. Und dieser Begriff suggeriert und sagt dasselbe, hat also keine heimlichen Hinterbedeutungen.
Oben habe ich geschrieben: der Begriff „exklusiv“ ruft viele Assoziationen hervor. Ich hätte auch schreiben können: ruft positive oder angenehme Assoziationen hervor. Aber das sind sie eben nicht für alle, eigentlich nicht einmal für die meisten.