Jemand hat mich gebeten, ich solle doch mal was über den Apostroph schreiben. Aber da gibts (oder gibt’s) ja schon alles und noch mehr, habe ich gedacht; allein, was Bastian Sick geschrieben hat (Zwiebelfisch und nochmal Zwiebelfisch) oder Seiten über den „Deppenapostroph“ (z.B. Deppenapostroph). Beim Recherchieren habe ich aber gemerkt, dass es doch noch fun facts gibt, die ich noch nicht kannte, und ich beschäftige mich immerhin seit früher Kindheit mit der Rechtschreibung. Zum Beispiel die Bezeichnungen „Tütel, Tüpflein, Oberbeistrichlein“, der Titel einer germanistischen Arbeit – ich kannte das Ding gerade noch als Hochkomma.
Trotzdem ein paar Anmerkungen zum Gebrauch desselben. Generell gilt: ein Apostroph wird gesetzt, wenn etwas ausgelassen wird, um die Auslassung zu kennzeichnen.
Bitte setzt ein Apostroph beim Genitiv von Namen, die mit s oder verwandten Lauten enden (ss, ß, z, tz, x): Max’ Schwester, Andreas’ Buch (= das Buch von Andreas), Fritz’ Katze (nicht zu verwechseln mit Schmidts Katze – die wird ohne Apostroph geschrieben, weil Schmidt ja nicht mit s aufhört).
Das führt uns gleich zu: bitte setzt kein (wirklich kein!) Apostroph beim Genitiv von Namen, die nicht mit s oder verwandten Lauten enden: Marias PC, Arnolds Muskeln, Andreas Buch (= nämlich das Buch von Andrea). Und beim Plural mit s: Taxis, Mangos, Portemonnaies … Und überhaupt bei anderen Wörtern, die mit s aufhören: rechts, links, dies und das (siehe Foto) und so weiter und so weiter. Alles schon gesehen …
Ziemlich oft dagegen darf man ein Apostroph setzen, muss es aber nicht: Lass das! (früher: lass’ – Imperativ 2. Person Singular), ums Haus laufen, beim Frühstück sitzen (früher: um’s, bei’m – Präposition + Artikel im Neutrum und Maskulinum), wie gehts? (oder: geht’s) – jedesmal wird ein Teil eines Wortes (das, dem, es) ausgelassen.
Übrigens: ein anderer Name für „Apostroph“ ist „Auslassungszeichen“.